Die schillernde Welt der Werbung, schillert sie auch für einen, der keine Aufträge mehr kriegt?
Ist es auch mit leeren Taschen lustig, sich lustige Sprüche einfallen zu lassen?
Hat den tollen Werbespot in Wirklichkeit die Putzfrau gemacht?
In den Geschichten von Werbetexter Kowalski werden diese und viele andere Fragen ausführlich gestreift.
»Um halb sieben wankte Joe Kowalski aus dem ”Schluckspecht“, hatten den starken Edi und Hausers Mappe verloren und noch immer keinen Dunst von einem
Bosco-Slogan. Dafür einen mächtigen Kater. Während er sich auszog, während er duschte, während er ich wieder anzog, während er Kaffee machte, während
er Kaffee trank, keine Spur von einem Bosco-Slogan.
Um halb neun wankte er zum Taxi-Stand. Autofahren war heute nicht drin. Auch im Taxi, auf den fünf Metern Gehsteig und im Aufzug kein Bosco-Slogan.
An der Rezeption von International versicherte ihm die Dame dafür herzlich, dass man schon auf ihn wartete. Im Konferenzraum.
”Die Bosco-Leute sind auch da,“ flüsterte sie über ihr Pult, ”dicke Luft, Herr Kowalski.“
Und sie wedelte ahnungsvoll mit ihren rotlackierten Händen vor Joes Nase herum.«
»Seine Glanzzeit als hochbezahlter "Creativer" lag weit zurück in den späten Siebzigern.
Ja, mehr als zwei Jahrzehnte war Joe nun schon in dieser aufregenden Branche, wobei seine Aufträge in den letzten Jahren immer spärlicher geworden
waren. Denn unablässig drängte ehrgeiziger Nachwuchs in die Agenturen.
Oder wie Joe es ausdrückte: Jeder Idiot ging heute in die Werbung.«
Die Geschichten des "schnellen Brüters" spielen sich im Werbemilieu Österreichs gegen Ende des letzten Jahrhunderts ab. Aber die handelnden Charaktere selbst sind zeitlos. Dieselben, verwandte oder auch ähnliche Charaktere, einschließlich des Protagonisten Joe Kowalski, findet man in jeder Zeit und an jedem Ort und vielen Leser werden sie mehr als bekannt vorkommen. Das Streben nach Erfolg im Leben und im Beruf, so wie das eine jede oder ein jeder von uns für sich definiert, und die Angst vor Misserfolg und den allfälligen abwertenden Urteilen, die das in unseren Gesellschaften mit sich bringt, ist in vielen Köpfen präsent, damals genauso wie heute. Wie wir das aushalten oder nicht aushalten, mit all unseren Eitelkeiten, Wünschen und Hoffnungen, das ist es wirklich, worum es in den Geschichten des ”schnellen Brüters“ geht. In allen von uns steckt ein wenig vom ”schnellen Brüter“ oder von einem der anderen Charaktere in diesen Geschichten. Die Geschichten des ”schnellen Brüters“ halten uns auf unterhaltsame Weise einen Spiegel vor Augen und wir sollten uns genau ansehen, was uns da im Spiegel entgegenblickt, auch, oder besser, gerade dann, wenn wir das alles andere als angenehm empfinden.